Herd & Ofen

Herd & Ofen

Begriffsdefinition Herd und Backofen

Fälschlicherweise werden Herd und Backofen als Synonyme verwendet. Allerdings muss hier korrekterweise zwischen diesen Begrifflichkeiten unterschieden werden. Das Wort Herd bezieht sich auf die Kombination aus Kochfeld, Backofen und den Steuerelementen, mit denen beide Geräte bedient werden können. Dieses Kombi-Gerät ist oft untrennbar miteinander verbunden und wird als Set verkauft.
Ein Backofen hingegen muss nicht mit einem Kochfeld kombiniert, sondern kann auch separat aufgestellt bzw. eingebaut werden.
In modernen Küchen setzt sich die getrennte Variante immer mehr durch, denn ein Backofen auf Brusthöhe ist in der Bedienung deutlich ergonomischer, erleichtert das Befüllen und Herausnehmen der Backbleche. Außerdem ermöglich es, das Gericht jederzeit im Blick zu haben. Kochfelder werden oft auf Kochinseln verbaut

Unterschiedliche Aufstellarten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Standgeräten, die in der Küche relativ flexibel platziert werden können und Einbauherden, die in der Küchenzeile in den dafür vorgesehenen Platz montiert werden.

Was ist die richtige Kochfeldgröße?  

Als Standardgröße haben sich Herde und Backöfen mit 60cm Breite und 60cm Tiefe etabliert. Diese Größe ist für Paare, Familien oder kleine bis mittelgroße Wohngemeinschaften völlig ausreichend. Für den Singlehaushalt reichen womöglich auch kleinere Geräte mit einer Breite von 45cm. Besteht Euer Haushalt allerdings aus mehreren Personen (Großfamilie, größere Wohngemeinschaft), dann könntet Ihr auch auf Geräte mit 90cm oder sogar 120cm in Betracht ziehen.

Welche Kochfeldvarianten gibt es?

Vor der Anschaffung eines Kochfeldes müsst Ihr Euch Gedanken darüber machen, ob Ihr ein Elektro-, Induktions- oder doch Gaskochfeld haben wollt. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, über die wir Euch im weiteren Verlauf informieren möchten.

Elektrokochfeld

Elektrokochfelder bestehen entweder aus Glaskeramik oder aus Massekochfeldern. Glaskeramikfelder haben den Vorteil, dass sie schneller heiß werden und dadurch weniger Energie verbrauchen als Massekochfelder. Glaskeramik lässt sich leichter reinigen, hat aber den Nachteil, dass sich übergelaufene oder verschüttete Speisen einbrennen und nur mühsam wieder entfernen lassen. Außerdem bleiben sie nach dem Abschalten länger heiß. Der Begriff Ceran oder Ceranfeld ist ein geschützter Markenname des Herstellers Schott und besteht genauso wie Glaskeramikfelder aus einem durch ein spezielles Fertigungsverfahren hergestelltes Glas, dass dem Glas keramische Eigenschaften. Damit ist es temperaturbeständiger und hat eine bessere Wärmeleitfähigkeit).  

Induktionskochfeld

Eine unter der Glaskeramikplatte verbaute Induktionsspule erzeugt ein magnetisches Wechselfeld, welches im Boden des Kochtopfes in Wärmeenergie umgewandelt wird. Die Glaskeramikplatte selbst wird dabei nicht erhitzt. Das bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Der vielleicht größte Vorteil liegt darin, dass die Temperatur sehr viel genauer gesteuert werden kann, als dies bei anderen Herdvarianten der Fall ist. Ein wichtige Eigenschaft, die Euch dabei hilft, Euer Gemüse behutsam zu dünsten oder das Fleisch auf den Punkt zu braten. Des Weiteren erreicht der Kochtopf und damit Eure zuzubereitendes Gericht die gewünschte deutlich schneller. Anders als bei Glaskeramikkochfeldern spielt es keine Rolle, wie groß der Topf im Verhältnis zum Kochfeld ist. Auch der Sicherheitsfaktor ist nicht zu vernachlässigen. Das Kochfeld wird nicht heiß, solange ein Kochtopf auf sie gestellt wird. Solltet Ihr oder Eure Kinder also mal versehentlich ein Kochfeld anschalten oder vergessen abzuschalten, folgen daraus keine gefährlichen Konsequenzen. Solange nichts draufsteht, wird auch nicht heiß. Außerdem schaltet sich das Induktionsfeld nach einer kurzen Zeit von selbst ab.

Gaskochfeld

Der größte Vorteil eines Gasherds liegt auf der Hand, denn sobald die Flamme brennt, steht große Hitze sofort zur Verfügung und wird die Gaszufuhr abgedreht, erlischt die Flamme sofort und die Temperatur im Kochtopf beginnt sofort zu sinken. Bei der Handhabung ist allerdings Vorsicht geboten. Der Anschluss der Gasflasche an den Gasherd muss gewissenhaft erledigt werden. Ihr müsst bedenken, mit der Nutzung eines Gaskochfelds ein relativ hoher Reinigungsaufwand verbunden. Die Brenner sollten regelmäßig gereinigt werden, damit vor allem die Düsen nicht verstopfen. Um die Verschmutzung möglichst gering zu halten, decken Profiküchen und auch manche privaten Haushalte die freien Stellen mit Alufolie ab. Aus Umweltgesichtspunkten solltet Ihr diesen Tipp nur dann anwenden, wenn tatsächlich größere Verschmutzung zu erwarten ist.  Die womöglich größte Gefahr besteht darin, dass der Herd versehentlich angelassen wird oder vergessen wird auszumachen. Im schlimmsten Fall drohen Vergiftungen oder eine explosive Mischung. Auch gestaltet sich die Reinigung umständlich. Wenn Speisen überlaufen oder verschüttet werden, verstopfen die Düsen relativ schnell. Sicherheit war lange Zeit eins der größten Mankos von Gasherden, denn wurde der Herd versehentlich angelassen, wurde es relativ schnell gefährlich. Moderne Gasherde hingegen sind mit einer Reihe von Funktionen ausgestattet, die das Kochen und die Handhabung sehr sicher machen. Dazu zählen beispielsweise eine elektrische Zündvorrichtung, die das Hantieren mit Streichhölzern oder Feuerzeugen obsolet machen. Das wichtigste Feature ist sicherlich die thermoelektrische Zündsicherung, die die Gaszufuhr automatisch abstellt, sobald die Flamme erlischt. Auch bei ungewöhnlich langem Betrieb wird die Gaszufuhr abgeregelt. Wenn Kinder im Haushalt leben oder die Gefahr besteht, dass Euch besuchende Kinder an die Schaltelemente des Gasherdes rankommen könnten, dann empfehlen wir ein Gerät mit Kindersicherung. Durch einen Sicherheitsmechanismus wird verhindert, dass sich der Gas-Brenner entzünden kann.

Heizarten des Backofens

Kombinierte Ober- und Unterhitze

Diese Heizart ist zweifelsohne die Allzweckwaffe, mit der sich die meisten Speisen zubereiten lassen. Die Hitze verteilt sich gleichmäßig im Backofen, was eine sich keine Luftzirkulation bildet und die Gerichte nicht austrocknen. Ihr müsste allerdings bedenken, dass diese Heizart nur dann empfohlen wird, wenn sich lediglich ein Bleck im Ofen befindet. Wenn sich mehrere Bleche im Ofen befinden, wird die Hitze nicht gleichmäßig verteilt und die Gerichte nicht gleichmäßig gar.

Separate Ober- und Unterhitzefunktion

In manchen Ofenmodellen können die Ober- und Unterhitze auch einzeln eingeschaltet werden. Die Oberhitze eignet sich für Gerichte, die gratiniert oder überbacken werden sollen und Unterhitze für Gerichte, die von unten gegart werden sollen, ohne auf der Oberseite zu verbrennen.

Umluft

Wenn Ihr zwei Backbleche gleichzeitig einsetzen wollt, dann ist die Umluftfunktion am besten geeignet. Ein Ventilator an der Rückwand des Backofens sorgt dafür, dass die Hitze gleichmäßig verteilt wird. Allerdings kann die Luftzirkulation dazu führen, dass die Gerichte (bspw. Braten) austrocknen. Tipp: Wenn Ihr Gerichte statt mit kombinierter Ober- und Unterhitze zubereiten wollt, dann müsst Ihr von der Backtemperatur 20 C° abziehen. 

Grill

In dieser Funktion kommt Hitze wie bei bei der Oberhitze nur von oben, allerdings ist die Hitze intensiver und eignet sich besonders gut, wenn Ihr Eure Gerichte mit Röstaromen genießen wollt. Dafür müsst Ihr das Blech in den höchsten Einschub des Ofens stecken. Zum Garen ist diese Funktion nicht geeignet. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, denn die Grillfunktion erreicht eine so hohe Temperatur, dass Speisen schnell verbrennen können.

Sonderfunktionen

Heißluft

Die Heißluftfunktion, auch 3D- oder 4D-Heißluft genannt, darf nicht mit der Umluftfunktion verwechselt werden. Denn im Gegensatz zur Umluft werden Gerichte mit der Heißluft schonender gegart. Ähnlich wie ein Haartrockner erhitzt ein Heizelement am Ventilator den Luftstrom und sorgt dafür, die die Hitzeverteilung dadurch noch gleichmäßiger erfolgt als bei Umluft. Ein weiteres wichtiges Feature ist, dass der Ofen mit einer solchen Funktion nicht vorgewärmt werden muss, wodurch Energiekosten eingespart werden können. 

Dampf(-garer)

Hier Backöfen mit Dampffunktion sind eine Kombination aus Backofen und Dampfgarer, mit denen Ihr nicht nur braten und backen, sondern auch hervorragend garen könnt. Kombiniert ihr beide Funktionen, könnt Ihr ein perfektes Garergebnis erzielen, bei dem Euer Gericht nicht nur knusprig wird, sondern auch saftig bleibt und nicht austrocknet. Dafür versprüht das Gerät in individuell einstellbaren Intervallen vollautomatisch Dampf in den Garraum und verleiht dem Ofen die nötige Feuchtigkeit, mit der eine Eure Gerichte nie mehr austrocknen.

Die Wasserzufuhr erfolgt je nach Modell auf unterschiedliche Weise. Entweder kommt dabei ein Wassertank (0,7 bis 2,0 Liter Fassungsvermögen) zum Einsatz oder eine Wasserschublade, die hinter der dem Bedienelement verbaut ist und in die mehr Wasser reinpasst. Dadurch lassen sich auch Gerichte mit längerer Garzeit problemlos zubereiten, allerdings beanspruchen Wasserblenden relativ viel Platz im Innenraum des Ofens, weshalb für das Gargut weniger Platz übrig bleibt.

Modelle mit einem Festwasseranschluss ersparen Euch das Nachfüllen der Tanks und geben Euch maximale Flexibilität, was die Garzeit anbetrifft. Bitte bedenkt bei einem Kauf solcher Geräte, dass Ihr die Möglichkeit eines Frischwasseranschlusses sowie einer entsprechenden Leitung einplanen müsst.

Auch gibt Modelle, bei denen das Waser in eine Mulde im Boden des Ofens gegeben wird und sich von dort im Inneren des Geräts verteilt, sobald der Boden eine gewisse Temperatur erreicht hat. Das sind vergleichsweise einfachere Modelle, die was den Anschaffungspreis anbetrifft, relativ günstig sind.  

Mikrowelle

Bei manchen Backöfen ist mittlerweile auch eine Mikrowelle integriert, womit Ihr Euch ein separates Mikrowellengerät ersparen könnt.