Kühlschrank

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Worauf kommt es beim Kauf eines Kühlschranks an? 

Wer im Zuge eines Umzug ein paar Tage auf den Kühlschrank verzichten musste, weiß erst danach dieses Gerät wirklich zu schätzen. Ein Kühlschrank ist unverzichtbar, egal wie klein oder groß ein Haushalt ist. In diesem Ratgeber erfährst Du alles, worauf es bei der Auswahl eines Kühlschranks ankommt.

Das wichtigste vorweg: bitte macht Euch klar, welchen Bedarf an Kühl- und Tiefkühlkapazität Ihr habt. Denn ein zu großer Kühlschrank, der viel ungenutzten Raum kühlen muss, kühlt nicht effektiv und verbraucht unnötig viel Strom. Gleiches gilt auch für einen zu kleinen Kühlschrank, der vor Überfüllung kaum mehr zugeht. Beides für zu erhöhten laufenden Kosten, die bei einer besseren Planung eingespart werden können.

1. Einbaukühlschrank oder freistehendes Modell

Solltest Du bereits eine Einbauküche besitzen, so ist die Nische für den Kühlschrank meist vorgeben. Beim Kauf Deines Kühlschranks musst Du darauf achten, dass die Gerätemaße in die vorgesehene Nische passen. Außerdem musst Du prüfen, wie sich die Küchenmöbelfront an die Tür des Kühlschranks anbringen lässt. Man unterscheidet zwei Varianten: die Schlepptür- oder die Festtürmontage. Bei der Schlepptür verbinden die Tür der Möbelfront mit der Kühlschranktür Scharniere. Bei Festtürmontage wird die Schranktür fest mit der Kühlschranktür verschraubt. Bei mangen Modellen ist zwar eine Umrüstung von einer auf die andere Variante möglich, allerdings erspart Ihr Euch durch die richtige Auswahl einiges an Bastelarbeit. Egal welche Variante zum Einsatz kommt, einen Einfluss auf die Optik haben diese nicht. Von außen betrachtet erkennt man nicht, welche Variante verbaut ist.

Müsst Ihr den Kühlschrank nicht in die Einbauküche integrieren, dann kommen Standgeräte in Frage. Hier habt Ihr eine deutlich größere Auswahl, was das Design oder auch die Größe der Geräte anbetrifft. Welche Größe die für Deine Bedürfnisse die richtige ist, hängt einerseits vom vorhandenen Platz ab und andererseits vom tatsächlichen Bedarf sowie der Nutzungsart. Auf die letzten beiden Punkte gehen wir in Kapitel 2 unten genauer ein.

2. Größe des Kühlschranks

Das Kühlschrankvolumen und damit die Kühlschrankgröße wird in Litern angegeben.
Welche Kühlschrankgröße Du brauchst, hängt von der Anzahl der Personen ab, die mit Dir im Haushalt leben und der Art, wie diese genutzt werden soll. Für einen Single reichen 100 Liter vollkommen aus. Wohnt Ihr zu zweit, dann wird eine Größe von mindestens 140 Litern empfohlen. Für jede zusätzliche Person solltet Ihr weitere 50 Liter einrechnen. Demnach bräuchte eine vierköpfige Familie ein Kühlgerät mit ca. 240 Liter Platz.
Habt Ihr öfter Gäste im Haus oder wohnt in einer größeren Wohngemeinschaft , dann solltet Ihr auf Kühlschränke mit 300 Litern oder größer setzen.
Side-by-side Kühlschränke mit Doppeltüren bieten sogar Platz für 400 bis 600 Litern. Das sind die größten Geräte, die in privaten Haushalten zum Einsatz kommen.

3. Größe des Gefrierfachs sowie Gefrierklasse

Auch die Tiefkühltechnik hat mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert. Denn wenn der Einkauf einmal ausfällt, Feiertage den Nachschub von frischen Lebensmitteln verhindern oder sich überraschend Gäste ankündigen, reicht ein Griff in das Tiefkühlfach und Ihr seid für jede Situation gewappnet.

Aber auch hier gilt: überlegt Euch genau, wie viel Tiefkühlvolumen Ihr braucht.
Für die meisten Haushalte wird ein Gefrierfach im Kühlschrank mit einem Volumen von 50 bis 80 Litern reichen.
Für größere Familien oder für diejenigen, die sich mehr Lebensmittel bevorraten möchten und ausreichend Platz zur Verfügung haben (bspw. im Vorratsraum oder im Keller), für die könnte auch ein Gefrierschrank oder Gefriertruhe in Frage kommen. Diese haben meist ein Volumen von 100 bis 130 Litern.

Um Lebensmittel möglichst lange halten zu können, sollte Euer Gefrierfach mindestens die Klasse „Drei-Sterne-Kühlfach“ erfüllen. Die Stiftung Warentest beschreibt die Richtwerte wie folgt:

1 Stern à bis -6 °C: für das kurzfristige Lagern gefrorener Lebensmittel (ca. 1 Woche)

2 Sterne à bis -12 °C: bis etwa einen Monat

3 Sterne à bis -18 °C: bis etwa drei Monate

4 Sterne à -18 °C und kälter: bis etwa ein Jahr und länger

4. Energieeffizienz

Je größer der Kühlschrank werden soll, umso wichtiger ist es auf die Energieeffizienz zu achten. Wie bei vielen Küchengeräten gilt auch hier, dass es sich schnell lohnt, wenn Ihr ein paar Euros mehr in die Hand nehmt und eine effizientere Maschine kauft. Der Mehrpreis ist über die Lebensdauer von einigen Jahren schnell amortisiert, denn der Kühlschrank läuft anders als andere Küchengeräte rund um die Uhr, Stand-by-Zeiten mal ausgeklammert. Die Effizienzklasse könnt Ihr dem EU-Energielable entnehmen. Die vergleichsweise geringsten Energiekosten habt Ihr bei einem Kühlschrank mit Effizienzklasse A+++. Ein Kühlschrank mit diesem Label und rund 150 Litern Inhalt verbraucht ca. 65 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Seit März 2021 hat die EU neue Energieeffizienzklasse für Kühlschränke vorgesehen (siehe dazu auch Neue Energielabel. Das hat den Hintergrund, dass mittlerweile nahezu jeder Kühlschrank die Effizienzklasse A erfüllt hatte und man die Anzahl der Pluszeichen zulasten der Übersichtlichkeit nicht willkürlich erhöhen wollte. Die neuen Effizienzklassen liegen zwischen A und F. Verbrauchen tun sich damit wieder leichter, sparsame Geräte von weniger sparsamen Geräten zu unterscheiden. Durch die neue Einteilung wird es für die Hersteller zunächst schwer, die sparsamste Klasse „A“ zu erfüllen. Sehr gute Geräte, die vorher die Effizienzklasse A+++ erfüllt hatten, erreichen mit der neuen Einstufung die Klassen B oder C. Das soll den Herstellern einen neuen Ansporn geben, in Sachen Effizienz nochmal eine Schippe draufzulegen.

5. Null-Grad-Zone

Diese Zonentechnik hat sich mittlerweile bei vielen Herstellern zum Standard entwickelt. Gemeint sind damit ein oder zwei Schubfächer im Kühlschrank, die eine Temperatur von 0 Grad Celsius erreichen. Wenn zwei Schubfächer verbaut sind, sind diese meist in trockene und feuchte Zonen unterteilt. Die feuchte Null-Grad-Zone soll Obst, Gemüse oder Salat möglichst lange frisch halten. In der Trocken-Zone  bleiben Fleisch- Fisch- und Milchprodukte möglichst lange haltbar. Bedenken müsst Ihr, dass Kühlgeräte mit dieser Eigenschaft tendenziell mehr Energie verbrauchen. Ihr müsst also genau abwägen, ob Ihr das tatsächlich benötigt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass nur wenige, die schon mal in den Genuss einer solchen Komfortzone gekommen sich, selten darauf verzichten möchten.

6. No-Frost oder Low-Frost sowie Abtauautomatik

Dank moderner Systeme verringert sich die Eisbildung in Gefrierfächern und Gefrierschränken. Die Eisbildung wird entweder verlangsamt oder gänzlich verhindert.

In Geräten mit Low Frost Technologie wird die Eisbildung ca. 80% reduziert. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass diese Geräte zwar immer noch abgetaut werden müssen, aber deutlich seltener bzw. in größeren Zeitabständen. Eine nicht durch Eisbildung zugesetzte Maschine arbeitet zudem effizienter und spart bares Geld.

Die No-Frost Technologie geht Dank eines ausgeklügelten Umluftsystems sogar einen Schritt weiter und sorgt dafür, dass sich in den Gefrierfächern (nahezu) gar kein Eis mehr bilden kann. Ein eingebauter Ventilator leitet die feuchte Luft im inneren des Geräts nach außen ab und macht dem Eis den Garaus. Im besten Fall bedeutet das, dass die Geräte überhaupt nicht mehr abgetaut werden müssen. Der Vollständigkeit halber muss erwähnt werden, dass No-Frost Geräte durch den verbauten Ventilatormehr Energie verbrauchen als Gefriergeräte ohne diese Technologie. Der Mehrverbrauch relativiert sich allerdings schnell, denn selbst die kleinste Eisschicht an der Innenwand der Gefrierfächer würde ausreichen, dass die Geräte länger Kühlzyklen fahren müssten, um die gleiche Kühlleistung aufrechtzuerhalten. Auch durch den Entfall regelmäßiger Abtauvorgänge und das anschließende Runterkühlen sparen Geräte mit No-Frost Technologie Energie ein und sind auf die Lebensdauer runtergebrochen meist die günstiger Variante und damit absolut zu empfehlen.

Viele Hersteller bieten in ihren Geräten eine sogenannte Abtauautomatik an. Zwar gibt es unterschiedliche Varianten dieser Technik, allerdings ist das Grundprinzip relativ ähnlich. Hat das Gefriergerät die vordefinierte Temperatur im Innenraum erreicht, erhitzen Heizstäbe die Innenwände des Gefrierschranks und tauen das Eis ab. Das Tauwasser wird über eine Ablaufrinne nach außen abgeleitet. Dieser Vorgang findet regelmäßig statt und verhindert, dass sich eine dicke Eisschicht bildet bzw. befreit die Maschine restlos von Eis, ohne das klassische Abtauen des gesamten Geräts. Auch hier gilt: die Heizstäbe verbrauchen natürlich mehr Strom, verhindern allerdings energiefressende Eisschichten und ersparen das Abtauen und Runterkühlen der Gefrierschränke.

Wer von allen oben genannten Vorteilen profitieren will, kann sich Kühlschränke kaufen, die die Low oder No-Frost Technologie mit der Abtauautomatik verbinden.